Claudia Comte

Charakteristisch für das Schaffen der Künstlerin Claudia Comte (1983, Lausanne, CH) ist die Verwendung einer einfachen Formsprache in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Medien wie Skulptur, Druckgrafik, Installation und Malerei, die sie räumlich inszeniert. Ihr Studium absolvierte Comte an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL), wo sie von den Arbeiten John M. Armleders und Philippe Decrauzats sowie dem Interesse beider Künstler an «Neo-Geo» und Abstraktion geprägt wurde.
Oftmals zeugt das Werk Claudia Comtes von einer Neubelebung traditioneller handwerklicher Praktiken sowie einer präzisen Untersuchung der Beziehungen zwischen den Bildsprachen der Kunstgeschichte und der Populärkultur. Die Inspiration für ihre ortsspezifischen Arbeiten findet Comte in deren unmittelbarer Umgebung: in der Natur, Architektur und den räumlichen Gegebenheiten der jeweiligen Ausstellungssituation.
Ihre Gemäldeserie «Eye to Eye» zeigt ellipsenförmige Leinwände, auf denen weisse und schwarze Kreise zu erkennen sind, die an Augen von Comicfiguren erinnern. Die schielenden Augen, inspiriert von der bei Warner Bros. produzierten Cartoonfigur Road Runner, persiflieren die Bildsprache der Schweizer Konkreten. Auch die Wandmalerei «Easy Heavy III» spielt mit dem modernistischen Erbe: Speziell für das Café des Museum Haus Konstruktiv konzipiert, überzieht ein vielfarbiges Zickzackmuster die gesamte Wand und bringt dabei auch die architektonischen Nischen im oberen Wandbereich zum Ausdruck. Vergleichbar mit Werken der Op Art, etwa von Victor Vasarely, rufen auch Comtes Zickzacklinien einen visuellen Vibrationseffekt hervor – und scheinen so eine Begründung für die schielenden Augen in den «Eye to Eye»-Malereien zu geben. Mit einer Mischung aus Humor und Hommage unterzieht die Künstlerin das modernistische Erbe einer fröhlichen Verjüngungskur.

Patricia Bianchi und Sabine Schaschl
Geboren:
12.12.1983, Lausanne
Werke von Claudia Comte