Dominik Stauch

Dominik Stauch (1962, London, GB) hat sowohl eine Grafikausbildung als auch ein Kunststudium (UdK Berlin) absolviert. In überzeugender Weise überführt er Grundelemente der Grafik wie Geometrie, Schrift, Farbe in eine multimediale und ausdrucksbetonte, künstlerische Sprache. Er übersetzt Ideen von einem Medium in ein anderes oder von einer Schrift, einer Sprache in eine andere. In seinem multimedialen Schaffen, das Malerei, Computeranimationen und Installationen umfasst, verfremdet er auch Möbel und Teppiche zu Skulpturen. Bilder aus den Medien und der Popkultur verändert Dominik Stauch durch minimale Eingriffe. Beispielsweise vergrössert er sie so stark, dass das Bildraster als geometrisches Muster in den Vordergrund tritt. Seine Malereien kombiniert er mit digitalen Prints, Computeranimationen, Installationen und Skulpturen, bleibt dabei aber stets der Farbenlehre treu und reduziert seine Kompositionen auf geometrische Grundformen.
Vielfach bestimmt der Sound den Rhythmus der Bildsequenzen seiner Raum- und Videoinstallationen. Die animierten Bilder werden von einer Tonspur begleitet, die neben eigenen Kompositionen verschiedene Musikstile aufgreift – von Rock’n’Roll über den 1970er-Jahre-Punk bis hin zur New-Wave-Bewegung der 1980er-Jahre. Zum Beispiel bewegen sich in der Videoprojektion «Great Plains» diverse Farbebenen aufeinander zu und voneinander weg zu einer eigens vom Künstler entwickelten Komposition. Ganz ähnlich verhält es sich mit der in die Sammlung des Museum Haus Konstruktiv aufgenommenen Animation «Hard Edge Ride» von 2011. Sie fasziniert durch die permanente Veränderung schwebend dahingleitender hellgelber Farbflächen vor tiefschwarzem Grund. In ihrer klar durchdachten geometrischen Komposition, ihrer kühlen Ästhetik – und nicht zuletzt auch im Werktitel – verweist sie auf die Hard-Edge-Malerei der 1960er-Jahre. Unterlegt ist die Arbeit mit leise vibrierenden, bald ruhigen, bald heftigen Gitarrenklängen und Soundsampling, so dass die geometrischen Anordnungen optisch-akustisch und rhythmisch umgesetzt sind.
So sind Rhythmus, Farbe, reduzierte Formen und Bewegung Elemente, die seit vielen Jahren das Werk Dominik Stauchs bestimmen. Sein Rückbezug auf die 1960er-Jahre, ihre Musik, ihre Ideologien und Illusionen von einer besseren Welt ist für Dominik Stauch «ein Ansporn, bereits gestellte Fragen weiterzutreiben und diesen Ideen mit neuen Medien neues Leben einzuhauchen».

Dominique von Burg
Werke von Dominik Stauch