Das Museum Haus Konstruktiv ist die führende Institution für konstruktiv-konkrete und konzeptuelle Kunst in der Schweiz und geniesst international hohes Ansehen. Geprägt von den Errungenschaften der Zürcher Konkreten um Max Bill, Richard Paul Lohse, Camille Graeser und Verena Loewensberg in den 1930er bis 50er Jahren, ist diese Kunstform heute von der Landkarte der Moderne nicht mehr wegzudenken. Dieses kunsthistorische Erbe möchten wir lebendig halten und mit der Kunst der Gegenwart verknüpfen.
Seine Einzigartigkeit innerhalb der Kulturlandschaft verdankt das Museum Haus Konstruktiv seinen jährlich sechs bis neun Wechselausstellungen, die nach klaren programmatischen Gesichtspunkten konzipiert werden: Darauf ausgerichtet, die Verbindungslinien zwischen den Wegbereitern der konstruktiv-konkreten und konzeptuellen Kunst einerseits und der internationalen Gegenwartskunst andererseits aufzuzeigen, bringen sie renommierte sowie neu und wieder entdeckte historische Positionen mit den heutigen Setzungen zeitgenössischer Künstler in einen Dialog.
Den kunstgeschichtlichen Hintergrund bilden der russische Konstruktivismus, die konstruktiv-konkreten Impulse der 1920er und 30er Jahre in Westeuropa, darunter das Bauhaus, aber auch die kinetische Kunst, die Op Art und amerikanische Minimal Art der 1960er Jahre sowie die – aus der ihnen allen gemeinsamen Tendenz zur Reduktion entstandene – Konzeptkunst der 60er Jahre.
Zentrales Anliegen unserer Ausstellungen ist die Weiterführung dieses Erbes in die Gegenwart und zugleich die Spiegelung zeitgenössischer Kunstkonzepte in den historischen Vorgängern. Ausgetragen wird der Dialog meist in zwei bis drei parallel stattfindenden Einzel- oder Gruppenausstellungen, in denen die geistigen oder formalen Verwandtschaften und Unterschiede zwischen den Künstlergenerationen anschaulich werden.
Im Frühjahr 2001 zog das Museum Haus Konstruktiv vom Quartier Seefeld ins Zürcher Stadtzentrum.
Das historisch einmalige Gebäude des ewz-Unterwerks Selnau, das bis zu seiner Stilllegung 1998 rund einhundert Jahre lang als Umformerstation gedient und die Stadt mit Elektrizität versorgt hat, ist der ideale Ort für unser Museum: Der vom renommierten Architekten und damaligen Stadtbaumeister Hermann Herter zwischen 1930 bis 1934 neu gestaltete Baukörper steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Das Haus zählt zu den eindrücklichsten Beispielen des Neuen Bauens und zu den schönsten Zeugnissen der Industriearchitektur im Herzen Zürichs.
Umgebaut nach Plänen der Architekten Roger Diener, Basel, und Meier + Steinauer, Zürich, präsentiert es sich heute als ein modernes Museum, dem seine Vergangenheit als Industriebau einen besonderen Charme verleiht. Fünf Stockwerke und eine Ausstellungsfläche von 1200 Quadratmetern bieten Raum für eindrucksvolle Kunstpräsentationen.
Das Foyer im Erdgeschoss gibt den Blick frei auf die alte Krananlage, links davon befindet sich der Shop und rechts das Café. Über das zentrale Treppenhaus gelangt man in die Ausstellungsräume. Im Dachgeschoss mit seiner offenen Stahlkonstruktion ist eine der schönsten Bibliotheken der Stadt untergebracht sowie das Kunstvermittlungsatelier.
Das Label «Kultur inklusiv» wird von der Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis an Kulturinstitutionen aller Sparten verliehen. Die Labelpartner fördern mit ihren Massnahmen in den fünf Handlungsfeldern «kulturelles Angebot», «inhaltlicher Zugang», «baulicher Zugang», «Arbeitsangebote» und «Kommunikation» die Inklusion und setzen sich langfristig und ganzheitlich für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein.
Das Museum Haus Konstruktiv trägt das Label seit Herbst 2019.
Das Museum Haus Konstruktiv bekennt sich zu Nachhaltigkeit und ist bestrebt, im Rahmen seiner Möglichkeiten effektiv zur Bewältigung der Klimakrise beizutragen. Es vermittelt dieses Bekenntnis sowohl seinen Mitarbeitenden als auch seinen Partnern und Besucher:innen. Dabei orientiert es sich an den Richtlinien des Positionspapiers der Vereinigung Schweizer Kunstmuseen (VSK) und des Netzwerkes Happy Museums.
Gebäude / Konservierung
Das Museum Haus Konstruktiv ist nur teilweise klimatisiert und bezieht Ökostrom. Wo immer möglich, arbeitet es mit regionalen Handwerker:innen zusammen und verwendet ökologische Materialien im Unterhalt.
Ausstellungen / Sammlung
Das Museum Haus Konstruktiv berücksichtigt in seinem Programm regelmässig Künstler:innen aus der Schweiz und aus Zürich.
Auch hier arbeiten wir mit regionalen Lieferanten und achten auf ressourcenschonenden Umgang mit Materialien. Nach Möglichkeit beauftragen wir Sammeltransporte und achten auf kurze Transportwege. In der Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden hat das Thema Nachhaltigkeit immer einen hohen Stellenwert.
Management / Café & Shop
Das Museum Haus Konstruktiv sensibilisiert seine Mitarbeitenden mit regelmässigen Weiterbildungen und Schulungen rund um das Thema Nachhaltigkeit.
Die Verwendung von umweltschonenden Materialien sowie Kooperationen mit lokalen Partnern in den Bereichen Administration, Café und Shop sind für uns selbstverständlich.
Museum Haus Konstruktiv wird unterstützt von seinen Gönner:innen, Mitgliedern und